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Die angriffslustige Ratte
Eines muss man den Ratten lassen: Sie haben Köpfchen! Was andere mit roher Gewalt zu erreichen versuchen, gelingt ihnen mit listiger Schläue.
Vorgesetzte schätzen sie als zuverlässige und auch strebsame Mitarbeiter. Als Untergebener wird man sie nicht immer verstehen, denn ihr Wahlspruch lautet: alles oder nichts! Und von daher kommen die Enttäuschungen; manch eine Ratte kann Gewonnenes leichtsinnig aufs Spiel setzen, um dann zu erkennen: wie gewonnen, so zerronnen.
Sommer-Ratten sind noch ehrgeiziger als die Winter-Ratten. Sie können mit lächelndem Gesicht die größten Unverschämtheiten von sich geben und mit Vehemenz die Ellbogen benutzen, um einen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen.
Nicht selten umgibt sich die Ratte mit den falschen Freunden, die nur darauf warten, ihr eins aufs Haupt zu schlagen. Wird sie so enttäuscht, dann zieht sich die Ratte in ihr Loch zurück. Misstrauisch gegen jeden und unzufrieden mit sich selbst.
Der sanfte Büffel

Ein altes chinesisches Sprichwort sagt über den Büffel, ihm sei das frische Gras lieber als eine goldene Futterkrippe.
Dies spiegelt die bescheidene Art der Leute wider, die in einem Büffeljahr geboren wurden. Sie sind sanft und geduldig - aber wehe man reizt sie! Den nehmen sie sofort auf die Hörner. Denn hinter dem ruhigen Wesen steckt der Choleriker, der wutschnaubend Hindernisse aus dem Weg räumen kann, sich Respekt verschaffen wird und nach oben will - ohne Rücksicht auf Verluste.
Denn die sanften Büffel sind es, die alle lieben. Sie sollten öfter abschalten und künstlerischen oder sportlichen Hobbys nachgehen - das hält bis ins Methusalem-Alter gesund.
Der verwegene Tiger

Die Chinesen sagen, den Tiger streichelt man nicht. Man achtet ihn und sieht zu ihm auf. Und schon fängt er an zu schnurren.
Doch so harmlos ist der Tiger nicht: er geht auf die Jagd, meidet keinen Streit - der Kampf ist sein Lebenselixier. Der Tiger ist verwegen, er schaut weder nach links noch nach rechts, wenn er Beute wittert. Das macht ihn für einen Flankenangriff verwundbar.
Er strebt geradewegs nach oben und will bewundert werden. Seine Persönlichkeit, sein herrisches Auftreten stempelt ihn zum Führer. Revolutionären Ideen steht er aufgeschlossen gegenüber. Seine Autorität ringt selbst dem Gegner Anerkennung ab.
Die Bewunderung die dem Tiger entgegengebracht wird, macht ihn so manches Mal eitel. Die meisten Tiger jedoch nehmen die Bewunderung als Geschenk Gottes und handeln danach; sie sind vorbildliche Vorgesetzte und einmalige Kollegen.
Der Tiger kann Ungerechtigkeit auf den Tod nicht ausstehen, kämpft gegen böse Kapitalisten, aber es ist durchaus möglich, dass er im Kampf für soziale Gerechtigkeit selbst zum Kapitalisten wird. Das ist das Zwiespältige in der Nachtseele des Tigers.
Der Tiger ist ein tapferer Geselle, der ständig das Risiko sucht. Und von daher droht ihm Gefahr. Er müsste sich dazu zwingen ruhig zu bleiben und zu überlegen, bevor er zur Tat schreitet - doch welcher Tiger kann in dieser Welt ruhig bleiben?
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